Mit dem ISOBUS ist es möglich, Anbaugeräte verschiedener Art (und verschiedener Hersteller) über dasselbe ISOBUS-Terminal zu steuern. Hierfür ist es erforderlich, ISOBUS-fähige Steuergeräte und -Terminals zu verwenden.
Der ISOBUS wird mittlerweile von allen wichtigen Landmaschinenherstellern unterstützt. Genormt ist der ISOBUS in der ISO 11783. Diese Norm verwendet Teile der J1939 sowie der DIN 9684 und wird von der AEF betreut.

Das System

Bei einem voll ausgebauten ISOBUS-System kommen eine Reihe von Geräten zum Einsatz, die alle wie kleine Computer funktionieren, so zum Beispiel das Universal Terminal, TaskController und Auxiliary, Traktor-ECU und Implement-ECU. Der Jobrechner, auch Implement-ECU (Electronic Control Unit) genannt, ist in der Regel auf dem Anbaugerät platziert. Er übernimmt sowohl die Steuerung der Maschine, als auch die Anzeige von Daten bzw. die Umsetzung von Bedienereingaben. Das Traktorsteuergerät wird auch als Traktor-ECU bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Jobrechner, der auf dem Traktor oder dem Trägerfahrzeug sitzt. Es stellt Informationen wie Fahrgeschwindigkeit, Zapfwellendrehzahl usw. auf dem Bus in Form von Nachrichten zur Verfügung. Das Virtual Terminal stellt die Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI) dar. Es handelt sich dabei um ein Anzeige- und Bediengerät. Anforderungen an des VT sind eine Auflösung von mindestens 200 x 200 Pixel und mindestens 6 Druckknöpfe mit einer Softkey-Darstellungsfläche von 60 x 32 Pixel. Die Anzeige kann sowohl schwarz/weiß als auch in Farbe erfolgen.
Das System lässt sich durch diverse Komponenten erweitern, um z.B. die genaue Maschinenposition zu erfassen (GPS) oder diverse Daten zu senden oder zu empfangen (TC). Der Terminate Bias Circuit (TBC) stellt eine autom. Abschlussschaltung dar. D.h. beim Abkuppeln eines Gerätes wird ein Abschlusswiederstand (für den CAN-BUS) eingebunden.

 

AEF

Mit der Weiterentwicklung des ISO-11783-Standards und der AEF-Guidelines kamen zu dem bekannten Universal Terminal (UT) neue Funktionalitäten hinzu, z. B. Auxiliaries (AUX-N) und Section Control (TCSC). Deshalb hat die AEF ein Kommunikationskonzept auf der Basis von Funktionalitäten sowie ein neues ISOBUS-Label entwickelt, das mehr Informationen liefert. Dies wird möglich durch den neuen, ebenfalls von der AEF entwickelten Konformitätstest für Geräte und Maschinen samt Zertifizierung. Das Ergebnis: Neben der Tatsache, dass ein Produkt dem Standard ISO 11783 entspricht, weiß der Nutzer auch, welche Funktionalitäten es unterstützt. Das neue AEF-Zertifizierungs-Label sagt aus, dass ISOBUS-Komponenten konform sind mit der Norm ISO 11783 und darüber hinaus mit den ergänzenden AEF-Guidelines. Sechs Abkürzungen in kleinen Quadraten symbolisieren Funktionalitäten (Functionality-Generation), drei Quadrate mit jeweils drei Punkten weisen darauf hin, dass das System offen und erweiterbar ist.

Eine ISOBUS-Funktionalität lässt sich als ein eigenständiges „Modul“ auf dem ISOBUS erklären. In einem ISOBUS-System entscheidet der „kleinste gemeinsame Nenner“ der Funktionalitäten von Gerät und z.B. Terminal über funktioniert oder nicht funktioniert. Nur Funktionalitäten, die in allen beteiligten Komponenten enthalten sind, sind gemeinsam nutzbar. Und erst dann funktioniert das erwünschte „Plug and Play“.

 Universal Terminal (UT)

Die Möglichkeit, ein ISOBUS-Gerät mit einem beliebigen Terminal (UT) und verschiedene Geräte mit einem Terminal zu bedienen. So kann ein ISOBUS-Universalterminal die Vielzahl anbaugerätespezifischer Terminals auf dem Traktor ersetzen. Jeder kann mit jedem, wenn er ISOBUS unterstützt. Mit einem Terminal, egal ob das eines Traktor- oder eines Anbaugeräteherstellers, können alle anderen ISOBUS-Anbaugeräte bedient werden.

 Basis Tractor ECU (TECU)

Die Traktor ECU ist der „Jobrechner“ des Traktors. Hier werden zentral Informationen, wie etwa Geschwindigkeit, Zapfwellendrehzahl etc. bereitgestellt. Für die Zertifizierung dieser Funktion werden eine Gerätesteckdose am Schlepperheck und eine Terminalsteckdose in der Kabine benötigt.

 Advanced Tractor ECU (TECU-A)

Während bei TECU die Kommunikation eindirektional ist, also der Traktor bestimmte Daten zur Verfügung stellt, besteht bei TECU-A die Möglichkeit zur bidirektionalen Kommunikation. Das Gerät kann den Traktor in seine Regelung mit einbeziehen und etwa eine Veränderung der Geschwindigkeit, des Hubwerks oder ähnliches anfordern („Gerät steuert Traktor“).

 Auxiliary (AUX) , AUX-O – Auxiliary Control (old), AUX-N – Auxiliary Control (new)

Zusätzliche Bedienelemente, die das Bedienen komplexer Geräte erleichtern, etwa ein Joystick; bzw. auf Geräteseite die Möglichkeit, Funktionen über ein zusätzliches Bedienelement ansteuern zu können. Hier gibt es einen „alten“ und einen „neuen“ Stand, die nicht miteinander kompatibel sind. So können Geräte und Funktionen, die nach AUX-N zertifiziert sind, nicht mit Eingabegeräten, die nach AUX-O zertifiziert sind, bedient werden und andersherum.

 Task-Controller basic (TC-BAS)

Task-Controller basic (totals) übernimmt die Dokumentation von Summenwerten, die mit Blick auf die geleistete Arbeit sinnvoll sind. Das Gerät stellt die Werte zur Verfügung. Der Datenaustausch zwischen Ackerschlagkartei und Task-Controller (TC-BAS) findet dabei über das ISO-XML Datenformat statt. So können Aufträge bequem in den Task-Controller importiert und/oder die fertige Dokumentation nachher wieder exportiert werden.

 Task-Controller geo-based (TC-GEO)

Bietet zusätzlich die Möglichkeit, auch ortsbezogene Daten zu erheben – oder ortsbezogen Aufträge zu planen, etwa mittels Applikationskarten.

 Task Controller Section Control (TC-SC)

Erledigt das automatische Schalten von Teilbreiten, etwa bei Pflanzenschutzspritzen, Düngerstreuern und Einzelkorn-Sägeräten, in Abhängigkeit von GPS-Position und gewünschtem Überlappungsgrad. Section Control kann bei einer gleichzeitigen Ersparnis von 5 bis 10 % des Materialaufwandes höhere Erträge bringen.

 Sequence Control (SQC)

Beschreibt die Möglichkeit, verschiedene Funktionen von verschiedenen ISOBUS-Teilnehmern zu einer Abfolge zu gruppieren (z.B. Vorgewende-Management).